Nina Mürschberger
Softwareingenieurin bei internationalem Konzern im Bereich Medizintechnik
Aktuelle Jobsituation
Seit 2022 | Softwareingenieurin für einen Patientenmonitor für die Geburtshilfe |
Aktueller Arbeitgeber | Philips Healthcare, Böblingen |
Bachelor | Medizintechnik |
Doppelmaster | Medizintechnik und Computer Science |
Beruflicher Werdegang
2014-2018 | Studium Medizintechnik (Bachelor), HS Mannheim |
2018-2021 | Doppelmaster in Medizintechnik und Computer Science, Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg |
2018-2021 | Werkstudententätigkeit und Masterarbeit bei Siemens Healthineers für Molecular Imaging (SPECT) |
2021 | Projektmitarbeiterin bei SW Dienstleister MethodPark in der Medical Valley Erlangen |
Seit 2022 | Softwareingenieurin bei Philips Healthcare, Böblingen |
Das Beste an meinem Studium:
Das Beste am Studium in Mannheim an der Hochschule waren die Menschen, denen man begnete. Zum Einen die neuen Komilliton*innen mit denen man Freundschaften geschlossen hat und sich gemeinsam durch das Studium gekämpft hat. Dazu gehörten die Kaffeepausen in der Cafebar im 7. Stock mit Aussicht über Mannheim, die gemeinsamen Lernphasen in der Bibliothek, die nächtlichen Programmierprojekte in der WG-Küche und natürlich die Kneipentouren und Fachschaftsveranstaltungen.
Zum Anderen waren die Hierarchien an der HS Mannheim flach und man pflegte einen nahbaren und freundschaftlichen Kontakt zu den Professor*innen.
Welche Tipps geben Sie heutigen Studierenden für das Studium und die persönliche Karriereplanung?
Im Studium kann ich nur empfehlen keine Prüfungen zu schieben. Das macht es nur noch schwieriger. "Augen zu und durch" bei der Prüfungsphase.
Bei der persönlichen Karriereplanung kann ich nur empfehlen viel Praxiserfahrung in Werkstudentenjobs zu sammeln und sich auf eine Technologie zu spezialisieren, die einem Spaß macht. Man sollte nicht den Job wählen, der einem vor die Füße fällt, sondern den, bei dem man seinen Interessen nachgehen kann, z.B. Webapplikationen oder Embedded Software.
Warum haben Sie Medizintechnik studiert?
Für Medizintechnik habe ich mich damals entschieden, weil es die spannenden biologischen Inhalte der Medizin und das logische Lösen von technischen Aufgabestellungen vereint. Mathe war damals mein Lieblingsfach und hätte mir bei einem reinen Medizinstudium gefehlt.
Ich hatte damals das Gefühl, mit diesem Studiengang einen Beruf ausüben zu können, mit dem ich der Welt etwas Positives beisteuerm kann.
Gleichzeitig punktete ein Ingenieursberuf mit sehr guten Arbeitsbedingungen, die nicht mit denen einer Ärztin im Krankenhaus verglichen werden konnten.
Welche ursprüngliche Berufsvorstellung hatten Sie beim Beginn des Studiums?
Meine ursprüngliche Berufsvorstellung war genau so wie mein Job heute ist. Die Vorstellung war medizintechnische Geräte für's Krankenhaus zu entwickeln und in einem Tüftlerlabor mit viel Technik auf dem Tisch mit Kollegen zusammenzuarbeiten.
Erst während des Berufs erfuhr ich, wie viele weitere Jobs es doch in der Medizintechnik gibt, die alle zur Entwicklung und dem Vertrieb von medizinischen Geräten beitragen:
z.B. Requierementingenieur*in, Softwaretester*in, Application Specialist, Supportingnieur*in, Field Technical Ingenieur*in, Saftyingenieur*in, etc..
Was können Sie aus Ihrem Studium noch heute im Beruf nutzen?
In meinem Beruf kann ich noch sehr vieles aus dem Studium anwenden. Vielleicht nicht die Grundlagenfächer wie Mathe und Physik, aber ganz sicher alle anwendungsorientierten Programmierfächer wie Objektorientierte Programmierung, Java, Embedded Cyber Security, Embedded Systems, Computernetze, Verteilte Systeme, Pattern Recognition, Deep Learning.
Auch wenn ich nicht in der Elektrotechnik arbeite, helfen mir Fächer wie Elektrotechnik noch heute im Verständnis und der Zusammenarbeit mit Kollegen.
Wie haben Sie Ihre erste Festanstellung nach dem Studium gefunden?
Das ging recht einfach als Softwareentwicklerin. Mit einer normalen Bewerbung.
Welche Aufgaben haben Sie aktuell in Ihrem Beruf?
Mein Job ist vielseitig und ich arbeite direkt am Produkt. Der Fetal Monitor, den wir im Team entwickeln, ist ein Patientenmonitor, an den man verschiedene Messgeräte wie z.B. Ultraschallsensoren anschließen kann, um den Herzschlag der Mutter und des Fötus zu messen und abzugleichen. Meine Hauptaufgabe ist es neue Features in C++ zu konzeptionieren und zu implementieren. Desweiteren löse ich Softwarebugs für unsere Softwarekomponente. Ich schreibe automatisierte Tests, organisiere die Testinfrastruktur und schreibe Requierements. Außerdem arbeite ich eng mit den internationalen Teams in Indien, China und Brasilien zusammen, die am gleichen Projekt arbeiten.