Dr. Marco Xaver Bornschlegl

Zentralbereichsleiter STRABAG Innovation and Digitalisation / CISO

Aktuelle Jobsituation

seit 08/2023 Mitglied des Aufsichtsrats, Vertreter der Anteilseigner
seit 07/2022 Zentralbereichsleiter STRABAG Innovation and Digitalisation / CISO
Arbeitgeber STRABAG AG
Bachelor Technische Informatik
Master Informationstechnologie

Beruflicher Werdegang

10/2006 – 02/2010 Bachelor in Technischer Informatik an der HS Mannheim
03/2010 – 09/2011 Master in Informationstechnologie an der HS Mannheim
10/2011 – 09/2012 Trainee IT Infrastructure / Security bei Bilfinger SE
10/2012 – 10/2014 IT Project Manager bei Bilfinger SE
11/2014 – 07/2016 Department Head Server Rooms DACH, Integration & Performance Management bei Bilfinger Global IT GmbH
08/2016 – 06/2020 Bereichsleiter IT Services (Infrastruktur) / CISO, Prokurist bei STRABAG BRVZ GmbH
07/2020 – 06/2022 Direktionsleiter Application Services & Data Science / CISO, Prokurist bei STRABAG
seit 07/2022 Zentralbereichsleiter STRABAG Innovation and Digitalisation / CISO, STRABAG SE Wien
seit 08/2023 Mitglied des Aufsichtsrats, Vertreter der Anteilseigner, STRABAG AG Köln

Warum haben Sie sich damals für ein Studium an der HS Mannheim entschieden?

Das war einfach die am besten passende Option damals. Einerseits die Nähe zur Heimat, andererseits auch die enge Verzahnung mit der Industrie.

Welche positiven Erinnerungen verbinden Sie mit der Hochschule Mannheim?

Das sind sehr viele positive Erinnerungen. Nun gut, ich war auch recht erfolgreich und das Studium viel mir dadurch sehr leicht. Daher sagt sich das auch sehr leicht. Ich hatte schon in meiner Berufsausbildung gemerkt, dass die IT „mein Ding“ ist. Wenn man dann noch relativ einfach durch die mathematischen Grundlagen kommt, dann ist ein Ingenieur-Studium auch recht gut zu meistern. Es gab sehr wenige Vorlesungen, die ich gar nicht mochte. Das spiegelte sich dann am Ende natürlich in den Klausurergebnissen und auch in der Abschlussnote wider. 

Es gab eigentlich keine schwierigen oder unfaire Professoren. Im Gegenteil! Zu einigen habe ich heute noch Kontakt. Da freut es auch, wenn man den Studierenden im Rahmen von Gastvorträgen ein wenig über den eigenen Weg erzählen kann und dabei alte Bekannte wiedertrifft.

Welcher Teil Ihres Studiums hat Ihnen in der Praxis am meisten geholfen?

Das ist schwer zu beschreiben. Denn das waren tatsächlich einige Teile. Einerseits natürlich die exzellente fachliche Ausbildung mit viel praktischem Zusammenhang. Andererseits auch die (wenigen) nicht so interessanten Vorlesungen, die man einfach schaffen musste. Das ist ein wenig wie im täglichen Leben. Es gibt Dinge, die man gern macht und Dinge, die einfach gemacht werden müssen.

In meinem Karriereweg sind die fachlichen Highlights im Zuge der Karriereschritte vom Trainee zum Zentralbereichsleiter eines internationalen Konzerns natürlich ein wenig seltener geworden. Da überwiegen andere Herausforderung in der täglichen Arbeit. Die seltenen Momente, an denen ich die Gelegenheit habe ein paar Zeilen Programmcode zu reviewen oder sogar ein wenig Ideen einbringen kann, sind und bleiben ein Highlight. Der große Teil meiner täglichen Arbeit besteht nun doch eher aus Abstimmungen, strategischen Planungen, Personalentscheidungen oder Budget-Diskussionen. Die Programmier-Konsole wurde sozusagen durch Excel und Power-Point ersetzt. Der Umgang mit Menschen unterschiedlichster Nationalität und die Steuerung der Innovations- und Digitalisierungsaktivitäten eines internationalen Konzerns sind jedoch absolut sinnstiftend.

Welche Tipps, Hinweise und Weisheiten möchten Sie aktuellen Studierenden mit auf den Weg geben?

Da gibt es viele. Das Wichtigste ist natürlich an erster Stelle das Studium erfolgreich zu meistern. Der Arbeitsmarkt für IT-Absolventen ist derzeit unglaublich attraktiv. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Neben der fachlichen Qualifikation ist eine internationale Erfahrung bzw. eine gewisse Offenheit heutzutage immens wichtig in der Arbeit in internationalen Teams. Gutes bis sehr gutes Englisch ist ein must have. Kommen diese Faktoren zusammen, wird ein erfolgreicher Berufseinstieg sicher kein großer Zufall sein. Zu meiner Zeit hatten alle Bacheloranten oder Masteranden mehr als eine Option für die Zeit nach dem Studium. Das wird heutzutage nicht schlechter sein aufgrund der hohen Nachfrage nach IT-Spezialisten.

Ich empfehle auch eine gewisse Lockerheit. Auch wenn ich selbst im Studium und auch danach sehr zielstrebig war und es auch noch bin, benötigt man in vielen Situationen auch ein wenig Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Eine zu verbissene Herangehensweise hindert eher als dass sie fördert – so zumindest meine Erfahrung.

Und zu guter Letzt möchte ich noch die ein wenig abgedroschene Floskel des lebenslangen Lernens erwähnen. Speziell in der IT ist das Tempo mit denen neue Technologien auf den Markt kommen enorm. KI ist ein gutes Beispiel hierfür. Auch wenn KI kein neues Thema ist, erfährt derzeit jedoch eine unglaubliche Beschleunigung. Auch die Möglichkeit der 5G Netzabdeckung bietet zukünftig unglaubliche Chancen bei der Vernetzung von allen erdenklichen Geräten mit einem Computerchip. Ganze Industrien verändern sich in rasendem Tempo. Nachhaltigkeit wird nur über Digitalisierung zu erreichen sein. Ganz zu schweigen von dem Cloud-Boom der letzten 10 Jahre. Dies alles ist zwischen heute und meinem Studienabschluss an der HS-Mannheim passiert. Das zeigt wie wahnsinnig schnell die Veränderung fortschreitet und wie wichtig es ist Schritt zu halten. Eine gewisse Neugier an neuen Themen schadet übrigens auch keineswegs. 

Ich habe nach meinem Studium niemals aufgehört zu lernen. Ich habe nebenberuflich promoviert, habe eine Management Ausbildung in St. Gallen absolviert und habilitiere derzeit noch. Das ist sicher ein gewisser Aufwand, aber ich könnte nicht behaupten, dass dieser sich nicht gelohnt hätte. Aber auch hier gilt, wenn man eine Sache gerne macht, dann macht man diese in der Regel auch recht gut.